Eine fotografisch-künstlerische Arbeit
über das Buch
des Autors Martin Doerry
"MEIN VERWUNDETES HERZ"
Das Leben der Lilli Jahn 1900 -1944
(C) 2002 by Deutsche Verlags-Anstalt, München
Lilli Jahn, geboren 1900 in Köln, ermordet 1944 in Auschwitz:
:
FOTOGRAFIE AUSSTELLUNG
noch vom 16. November 2024 - 31. Januar 2025
Begleitend zum Lilli Jahn-Projekt:
"Wir bleiben unlöslich miteinander verbunden"
Bitte auf das Bild klicken,
um in unsere Fotoausstellung zu gelangen. .
PC Ansicht wird empfohlen.
Zur Ausstellung im Palais Bellevue
Mai 2024
Liebe Frau Zeiger,
das Plakat sieht sehr schön aus.
Vielen Dank für Ihr Engagement und viel Erfolg für die Veranstaltung!
Beste Grüße aus Deauville (Normandie).
Martin Doerry
Zur Ausstellung in Immenhausen
November 2024
Liebe Frau Zeiger, liebe Mitwirkende,
über Ihre Mail habe ich mich sehr gefreut. Wie schön, dass Ihr Projekt so erfolgreich war und ist.
Nun wünsche ich Ihnen nur noch ein entspannend gutes Echo in Immenhausen und
alles Gute für die Zukunft.
Beste Grüße,
Martin Doerry
Das sagte er der Presse
13. November 2024
Das Ausstellungskonzept der Kasseler Fotogruppe zählt er dabei zu den besonders gelungenen Ideen. Die fotografische Umsetzung einzelner Passagen aus dem Buch „haben mich sofort überzeugt“.
Die große Ernsthaftigkeit, mit der das Schicksal Lillis reflektiert wird, empfinde er als besonders angemessen und vorbildlich.
„Ich hoffe, dass diese Ausstellung möglichst viele Menschen erreicht, und danke allen Beteiligten für ihr Engagement“, sagte Doerry.
Vorab Pressetext: HNA HOFGEISMAR am 13.11. 2024
Künstlergruppe zeigt ab 16. November Fotografien im Glasmuseum
Immenhausen – Die Stadt Immenhausen hält weiter die Erinnerung an die von Nazis ermordete jüdische Ärztin Lilli Jahn wach. Im Glasmuseum wird am Samstag, 16. November, die Ausstellung „Wir bleiben unlöslich miteinander verbunden“ eröffnet. Die Fotografengruppe „Hans im Glück“ – vorwiegend mit Fotografinnen und Fotografen aus Vellmar – hat sich intensiv mit dem Buch „Mein verwundetes Herz“ von Martin Doerry auseinandergesetzt. Die Bilder der Gruppe werden ab dem 16. November gezeigt.
„Wir bleiben unlöslich miteinander verbunden“ ist die Ausstellung überschrieben. Diese Worte hatte die Immenhäuserin Lilli Jahn in ihrem letzten Brief an ihre Kinder geschrieben. Diese Worte regen „auch heute noch zum Nachdenken an“, sagt Ulrike Zeiger. Deshalb hat sie mit Daniela Kauer, Olga Lange, Christina Teichmann, Stephan Brede und Stefan Wendling diesen Titel gewählt. Orientiert an Passagen des Buches, haben sie Fotografien gemacht, die sie im Glasmuseum zeigen.
Dabei waren sie im engen Austausch mit dem Autor. Unter anderem traf sich die Gruppe mit Doerry nach einer Lesung in Immenhausen. Er begrüßte diese künstlerische Auseinandersetzung mit seinem Buch und der Erinnerung an seine Großmutter. Die Gruppe stellte ihre Arbeiten anhand eines virtuellen Fotoalbums vor, berichtete Ulrike Zeiger.
Die Fotos hat die Gruppe „Hans im Glück“ bereits im Palais Bellevue in Kassel gezeigt. Im Kasseler Staatstheater gab es vor einigen Tagen eine Lesung mit den Bildern, die musikalisch umrahmt wurde.
Die Fotoausstellung im Glasmuseum wird am 16. November um 15 Uhr eröffnet. Ab etwa 15.30 Uhr liest Olga Lange im Museum aus Doerrys Buch.
Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Anna Palupski (Sopran) und Michael Kravtchin (Klavier). Die Ausstellung kann bis Ende Januar im Glasmuseum besichtigt werden. Die Künstlergruppe hofft auch auf Besuche von Schulen aus der Region.
Seit der Veröffentlichung seines Buches „Mein verwundetes Herz – Das Leben der Lilli Jahn 1900 – 1944“ im Jahr 2002 habe es schon mehrere Versuche gegeben, den Leidensweg seiner Großmutter künstlerisch aufzuarbeiten, berichtete Doerry der HNA: mit Bildern, szenischen Lesungen und Theaterstücken.
Das Ausstellungskonzept der Kasseler Fotogruppe zählt er dabei zu den besonders gelungenen Ideen. Die fotografische Umsetzung einzelner Passagen aus dem Buch „haben mich sofort überzeugt“. Die große Ernsthaftigkeit, mit der das Schicksal Lillis reflektiert wird, empfinde er als besonders angemessen und vorbildlich.
„Ich hoffe, dass diese Ausstellung möglichst viele Menschen erreicht, und danke allen Beteiligten für ihr Engagement“, sagte Doerry.
Der in Hamburg lebende Buchautor verfolgt mit Interesse, wie in Immenhausen die Erinnerung an das Schicksal seiner Großmutter aufrechterhalten wird.
Info: Die Ausstellung im Immenhäuser Glasmuseum ist mittwochs und donnerstags von 14 bis 17 Uhr sowie freitags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.
Ein bewegender Abend mit Fotografie, Lesung und Musik im Opernfoyer des Staatstheaters
Kassel – In Zeiten des wachsenden Antisemitismus ist ein Abend wie dieser umso wichtiger: Das Gastspiel am Samstag im Foyer des Opernhauses war dem Gedenken an Lilli Jahn (1900-1944) gewidmet. Die in Köln geborene jüdische Ärztin hatte mit ihrer Familie in Immenhausen gelebt und war im „Arbeitserziehungslager“ Breitenau interniert, bevor sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde.
Das Projekt basierte auf dem 2002 erstmals erschienenen Buch „Mein verwundetes Herz“ des Journalisten und Historikers Martin Doerry. Der Autor, von 1998 bis 2014 stellvertretender Chefredakteur des „Spiegel“, hat damit seiner im Holocaust ermordeten Großmutter ein viel beachtetes Denkmal gesetzt. Unvergesslich wird das Buch auch durch die zahlreichen zitierten Briefe von und an Lilli Jahn.
Im Opernfoyer näherte sich Fotokunst diesem Leben, indem sie Zitate aus Doerrys Buch künstlerisch reflektierte. Dies geschah mit wenigen originalen Familienfotos und vielen neu entstandenen Bildern. Sie stammten von Mitgliedern der regionalen Künstlerprojektgruppe mit dem märchenhaften Namen „Hans im Glück“: Daniela Kauer, Olga Lange, Christina Teichmann, Ulrike Zeiger und Stephan Brede, technisch unterstützt von Stefan Wendling.
Die Schwarz-Weiß-Fotografien transportierten Emotionen ebenso behutsam wie ausdrucksstark. Ein Detail stimmte besonders nachdenklich: Neben den Fotos hingen kleine Spiegel mit der Aufschrift „Wir bleiben unlöslich miteinander verbunden“. Diese erschütternden Worte hatte die fünffache Mutter Lilli Jahn vor ihrer Ankunft in Auschwitz an ihre Kinder geschrieben.
Die über 100 Gäste hatten zunächst Zeit, die Ausstellung auf sich wirken zu lassen. Anschließend erzählte Olga Lange in einer eindringlichen Lesung aus dem Leben Lilli Jahns – ergänzt durch Fotos und Musik. Die Sopranistin Anna Palupski, Mitglied der Künstlergruppe, sang mit beeindruckend klarer Stimme und fern jeder Affektiertheit kostbare Lieder des in den 1930er-Jahren in die USA emigrierten Komponisten Erich Wolfgang Korngold (1897-1957). Die Klavierbegleitung übernahm Musikakademie-Dozent Michael Kravtchin, der auch mit Préludes von Claude Debussy seine Virtuosität und seinen exzellenten Klangsinn unter Beweis stellte. Viel Applaus für einen Abend der Erinnerung und Mahnung. Foto: Penguin House
Samstag, 16. November 2024
im Glasmuseum in Immenhausen
Einlass: 15.00 Uhr zur Ausstellung
und
Veranstaltung: 15.30 Uhr
anschließend Gespräche und Austausch
Eintritt frei
Lesung: Olga Lange
Gesang: Anna Palupski
Klavier: Michael Kravtchin
Fotografie: Daniela Kauer, Olga Lange, Christina Teichmann, Olga Lange, Ulrike Zeiger und Stephan Brede
Bauten: Stefan Wendling
Wir hatten das Vergnügen und vor allem die Ehre, im Opernhausfoyer im Kasseler Staatstheater unsere Fotoausstellung zeigen zu dürfen.
Die Veranstaltung wurde von Olga Langes Lesung, Anna Palupskis vorgetragenen Liedern von .... Korngold und von Michael Kravtchin mit Preluden von Debussy am Klavier eindrucksvoll begleitet.
Unsere wechselnden Bilder wurden dabei während der Veranstaltung in hoher Auflösung hinter den Agierenden gezeigt und ließen unsere Zuschauern an der Geschichte Lilli Jahns in eindrucksvoller Art und Weise teilhaben.
Samstag, 19. Oktober 2024
im Glasmuseum in Immenhausen
Einlass: 18.00 Uhr zur Ausstellung
und
Veranstaltung: 19.30 Uhr
Tickets über das Staatstheater
Lesung: Olga Lange
Gesang: Anna Palupski
Klavier: Michael Kravtchin
Fotografie: Daniela Kauer, Olga Lange, Christina Teichmann, Olga Lange, Ulrike Zeiger und Stephan Brede
Bauten: Stefan Wendling
aus dem Staatstheater
Ausstellung und Veranstaltung im Mai im Palais Bellevue, Schöne Aussicht 2, Kassel
Gefördert durch das Kulturamt der Documenta Stadt Kassel sowie durch das Programm "Rückenwind" der Kasseler Sparkasse. Ferner danken wir der Bücherei Kirchditmold e.V., Herrn Paul Greim
Samstag, 25. Mai 2024
im Palais Bellevue, Schöne Aussicht 2, Kassel
Fotoausstellung ganztägig von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Veranstaltung um 14.00 Uhr und um 16.00 Uhr
Eintritt frei, Spenden erbeten
Lesungen: Olga Lange und Valeska Weber
Fotografie: Daniela Kauer, Olga Lange, Christina Teichmann,
Ulrike Zeiger, Stephan Brede
Bauten: Stefan Wendling
Gesang: Anna Palupski
Klavier: Annette Töpel
Violine: Jan Baruschke
Komposition: Michael Töpel
Auszüge aus unserem ersten Brief
an den Autor Martin Doerry
02.11.2023
Sehr geehrter Herr Doerry,
mein Name ist Ulrike Zeiger und ich wohne in Obervellmar. ... und bin begeisterte und engagierte Fotografin. Im März 2023 gründete ich eine Fotogruppe, die konzeptionell arbeitet und arbeiten möchte.
... bestellte mir Ihr Buch und vor allem fragte ich meine Freunde, ob sie nicht Interesse hätten, ...
...Vor drei Wochen trafen wir uns, um ein Konzept zu erstellen und erste Gedanken zu tauschen. Viele Gedanken gingen uns durch den Kopf. Inzwischen hatten wir erfahren, dass Sie am 19. November in Immenhausen lesen werden. Das passt, dachten wir und bestellten Karten.
… Wir möchten Lilli Jahns Weg in Bildern zeigen. Denken daran nicht unbedingt an Dokumentation, das können wir ja gar nicht. Aber an Gefühle, Gedanken, Schriftverkehr … weniger konkret, sondern diffus.. offen für das Kopfkino der Zuschauer.
… Noch sind wir am Entwickeln unseres Konzeptes, noch wissen wir nicht, ob wir ein Buch, eine Ausstellung, ein virtuelles Album gestalten, das Ziel ist noch nicht unser Weg. Wir werden am 21. Januar nach Breitenau gehen und dort an einer Führung teilnehmen und fotografieren. Wir werden am 27. Juni wieder in Breitenau zur Gedenkfeier sein und bis dahin werden wir gearbeitet haben.
Es ist das Verständnis für ihre Zeit, das wir in unseren Köpfen entwickeln wollen und es ist ein Auftrag für uns, Bilder zu zeigen, die Lilli Jahn nicht vergessen lassen werden.
Das wird nicht einfach werden. Das wird auch ein trauriger, bewegender Weg werden. Wir wissen das. Wir möchten das.
… Wir würden gerne am 19. November in Immenhausen kurz mit Ihnen sprechen wollen. Möchten uns vorstellen und möchte Ihnen vielleicht die eine oder andere Frage stellen oder auch Ihre Fragen an uns beantworten wollen, soweit uns das zu diesem Zeitpunkt schon möglich ist.
Am 1. Dezember werden wir wieder zusammen sitzen und weiter am Konzept arbeiten. Dann wird das Gespräch mit Ihnen eine große Hilfe sein können, um zu entwickeln, um Gedanken weiter zu denken und um Klarheit für unseren Weg auf Lillis Weg zu bekommen.
Herzliche Grüße aus Obervellmar
Ulrike Zeiger
www.......
mit
Daniela Kauer, Olga Lange, Anna Palupski, Christina Teichmann, Stephan Brede, Stefan Wendling
(C) Copyriht: Portraits Lilli Jahn und Ernst Jahn,
Privatarchiv Martin Doerry
„Andenken: Fünf Lieder für Singstimme und Klavier“
Zur Entstehung und zur Auswahl der Texte
Nach einem Konzert in der Remise des Palais Bellevue berichtete mir Anna Palupski im November 2023 von einem sich damals abzeichnenden interdisziplinären Lilli Jahn-Projekt: Es sei eine Fotogruppe involviert, es werde Lesestücke geben und es sei in dem Programm Musik vorgesehen, es sei an die Projektion von Bildern und an eine Fotoausstellung gedacht. Wie von einer starken Welle erfasst, fühlte ich mich sofort an die ungemein berührende Lektüre von Martin Doerrys Buch über seine Großmutter, „Mein verwundetes Herz. Das Leben der Lilli Jahn 1900–1944“, erinnert, eines der Bücher, an das man sich zeitlebens erinnert. Sein 2023 erschienenes Buch „Lillis Tochter“ über seine Mutter Ilse Doerry (geb. Jahn) hat den Fokus erweitert. Es zeigt sehr eindringlich, wie unmittelbar und generationenübergreifend die Shoah in den betroffenen Familien, aber auch darüber hinaus in unsere Zeit hineinwirkt.
Quasi spontan kam mir die Idee eines Liederzyklus für dieses Projekt - mit Bezug auf dieses große Themenfeld und mit einer exemplarischen Fokussierung auf Lilli
Jahn.
Im Rahmen des durch Lesung, Musik und Fotografie interdisziplinären Programms werden Anna Palupski (Sopran) und Annette Töpel (Klavier) diesen Liederzyklus uraufführen. Dass die Ästhetisierung des Furchtbaren, des Schreckens nicht Anliegen dieser Lieder ist, versteht sich von selbst.
Bei der erneuten Lektüre der beiden Bücher wurde klar, auf welche Weise der Liederzyklus unmittelbar Bezug auf Lilli Jahn und auf ihr engstes familiäres Umfeld nehmen kann. Die Auswahl der Texte ergab sich überwiegend aus den Büchern: Es handelt sich um ein Gedicht von Theodor Storm, das Ilse Jahn, Lillis älteste Tochter, als Buchwidmung eines Jugendfreundes erhalten hat, und um ausgewählte Strophen aus dem Aufbau und Trost spendenden Gedicht „Ermahnung zur Vergnügung“ des Barockdichters Hoffmann von Hoffmannswaldau, das Lillis Sohn Gerhard seiner Mutter in einem Brief ins Arbeitslager Breitenau geschickt hat. Ein weiterer Text stammt aus dem 5. Buch Mose aus einem Brief von Ilse Doerry an ihren Sohn Martin zur Bewahrung und zum Andenken. Zwei weitere von mir ausgewählte kurze Texte, die mit der Thematik unmittelbar korrespondieren, ergänzen den Zyklus zur Fünfteiligkeit. Dem Anlass entsprechend habe ich dem Zyklus diesen Titel gegeben: „Andenken: Fünf Lieder für Singstimme und Klavier“.
Mit Spannung und Vorfreude sehe ich der Aufführung am Sa., 25. Mai 2024 in der Remise des Palais Bellevue entgegen, wo sich dann ein Kreis schließen wird. Ich bin davon überzeugt, dass sich das Lilli Jahn-Projekt von den Pflichterfüllungsritualen routinierter Gedenkkultur deutlich abheben wird!
Michael Töpel, Komponist
https://merseburger.de/autor/toepel-michael/
Michael Töpel morgens bei der Probe
am 25. Mai 2024
Pressemitteilung
Anfang Mai 2024
Lilli Jahn (geboren 1900 in Köln
- ermordet 1944 in Auschwitz):
„Wir bleiben unlöslich miteinander verbunden.“
Lesung – Musik – Fotografie
Die jüdische Ärztin Lilli Jahn aus Immenhausen wurde in Kassel denunziert und im Arbeitserziehungslager Breitenau interniert, von dort wurde sie nach Auschwitz deportiert und ermordet. Mit der Publikation des Briefwechsels zwischen ihr und ihren fünf Kindern, denen sie und die ihr entrissen wurden, hat Martin Doerry das beeindruckende, weit bekannte Buch „Mein verwundetes Herz“ geschaffen, auf dem unsere Lesungen basieren, die damit korrespondierende Musik hat Michael Töpel komponiert. Die Ausstellung mit Bildern und Zitaten und die Fotoprojektion dokumentiert die intensive künstlerische Begegnung der Fotogruppe mit den Briefen und mit den Lebensstationen von Lilli Jahn.
(C) Copyright: Portrait Lilli Jahn,
Privatarchiv Martin Doerry